Der Bombenanschlag bei einem Pop Konzert in Manchester hat den Medien wieder einmal willkommene Nahrung beschert. Praktisch permanent berichten Fernsehstationen mit Zuschauerinterviews, mit Handyvideos und -fotos, mit Reportagen von Journalisten und mit Diskussionsrunden über das Ereignis.
Unsere Regionalzeitung! füllte mit einem ersten Bericht eine ganze Zeitungsseite und berichtete anschließend täglich mit weiteren Artikeln. Selbstverständlich handelt es sich hierbei um ein tragisches Ereignis. Aber mit der massiven Berichterstattung ist keinem Menschen gedient. Im Gegenteil es werden Ängste und Hetzkampagnen geschürt und es wird von weit bedeutenderen Problemen unserer Gesellschaft, wie Armut in den Industrieländern, wie Hungersnöte, wie Kriege und wie Umweltprobleme abgelenkt.
Die Gründe für diese sinnlose Berichterstattung liegt wohl darin, dass alle Medien täglich, wöchentlich oder monatlich in ihren Publikumsfenstern einen gegebenen Umfang an Berichten benötigen, um die Zeitungsseiten und Fernsehminuten zu füllen. Niemand hindert die Medien jedoch daran und es würde ihnen gut bekommen, wenn sie zu einer ausgewogenen, angemessenen Berichterstattung finden würden. Den Menschen außerhalb des betroffenen Landes ist in keiner Weise gedient, wenn:
- Über irgendwelche Mutmaßungen berichtet wird.
- In der Art von Gaffern nach der Explosion detailliert über den Ablauf der Geschehnisse berichtet wird.
- Berichte keinen wirklichen Informationsgehalt haben; nur dass etwas geschrieben, gezeigt, gesagt ist.
- Schon vor Tagen publizierte Fakts, neu verpackt, publiziert werden.
Auf derartige Berichterstattung kann verzichtet werden, ohne dass das Interesse der Öffentlichkeit an Informationen geschmälert würde. Die frei werdenden Zeitungsseiten und Sendeminuten könnten dadurch, anstelle von Bejammern der Vergangenheit, die ohnehin nicht geändert werden kann, mit zukunftsgerichteten Inhalten gefüllt werden.