Mehrere Regierungen demokratischer Länder sehen sich heftiger Kritik ausgesetzt. Die Bevölkerung empfindet die Globalisierung als unheilbringend:
Verlust von Arbeitsplätzen durch Verlagerung von Produktionen ins Ausland, Abhängigkeit von fremdem Regierungen, die mit Zöllen und erpresserischen Machenschaften auf das eigene Land einwirken, überflutete Märkte mit entsprechenden Müllbergen und Umweltverschmutzung, schädliche Ausbeutung der Natur und globale Transporte, Abfluss von Geldern ins Ausland und von dort zu Kriegsplätzen und schlussendlich das Gefühl die Regierung handle nicht im Sinn der Bürger, sind die Hauptkritikpunkte. Die Auflehnung gegen die politische Klasse ist die Folge.
Nicht so lautstark, dennoch in steigendem Mass, breitet sich auch in der Schweiz diese Unzufriedenheit aus. Vermehrt folgt das Stimmvolk bei Abstimmungen nicht dem Willen der Regierenden. Direkt kommt die Unzufriedenheit in den internationalen Rankings über die Volkszufriedenheit zum Ausdruck, wo die Schweiz Jahr für Jahr an Plätzen verliert. Wo im Einzelnen die Gründe für die sinkende Zufriedenheit sind, lässt sich aus den Statistiken nicht ableiten. Zu differenziert sind die Wünsche, Bedürfnisse und Lebenssituationen jedes einzelnen Menschen. Trotzdem besteht dringender Handlungsbedarf, zeigen sich doch Bestrebungen, das Land dem vermeintlichen Schutz einer x-fach grösseren Gemeinschaft anzuschliessen und unterzuordnen.
Wie kann/soll die Schweiz auf diese Entwicklung reagieren? Nicht kurzfristiges Handeln, sondern eine proaktive, zukünftige Lebensgestaltung soll angestrebt werden. Wie können/wollen wir in der Schweiz im Jahre 2040 leben?
Bei den heutigen, wachsenden Forderungen nach Freiheit und Selbstbestimmung, gibt es eine klare Antwort. Jeder Einwohner soll sich frei seinen Bedürfnissen entsprechend entfalten können. Jeder soll so leben können, wie es seinem Naturell entspricht, so wie die Menschen über Jahrhunderte durch die Natur und so wie sie in den Jugendjahren geformt wurden. Auf dieser Grundlage den perfekten Lebensrahmen zu finden, stösst auf zwei Hindernisse. Erstens werden die Menschen heute in eine unnatürlich, von Menschen geschaffene Welt geboren. Zweitens leben die Menschen in den Städten dermassen zusammengedrängt, dass das freie Ausleben einer Person ohne negative Auswirkungen auf die umgebenden Menschen unmöglich ist.
Den Handlungsbedarf für ein menschliches Leben in unserm Land ergibt sich aus der Bedürfnispyramide:
- Verringerung der Armut, primär durch Steigerung der Wirtschaftsleistung und Vermeidung unproduktiver Tätigkeiten, insbesondere bei Verwaltungen sowie Nutzen bringende Verwendung der knappen finanziellen Mittel.
- Kompetente, überzeugende Regierungsarbeit, sodass der Grossteil der Bevölkerung dahinter steht und sich ein Nationalstolz bildet.
- Mit professioneller Kommunikation sich nach aussen in gutes Image schaffen und mit freundschaftlichen Beziehungen ein konfliktfreies Zusammenspiel mit den Ländern dieser Welt pflegen.
Das Statistische Bundesamt weist für das Jahr 2022 8,2 % der Bevölkerung als arm aus, 15,6 % als armutsgefährdet und 4,9 % als materiell und sozial depriviert.
armutsgefährdet = Im Jahr 2022 liegt in der Schweiz die Armutsgefährdungsgrenze für einen Einpersonenhaushalt bei 2'587 Franken pro Monat.
depriviert = Der Begriff Deprivation bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, des Entzuges, des Verlustes oder der Isolation von etwas Vertrautem sowie das Gefühl einer Benachteiligung.
Bei über 25 % der Bevölkerung sind demnach die unteren beiden Bedürfnisebenen nicht oder nur ungenügend befriedigt. Armut besteht insbesondere dort, wo keine oder zu wenig Wirtschaft vorhanden ist. Städte mit einer blühenden Industrie können grosszügige, soziale Einrichtungen und Dienstleistungen betreiben. Fällt die Geldquelle weg, macht sich schnell Armut breit.
Erfolgreiche Geschäfte basieren auf einer cleveren Idee, verbunden mit einem ausgeprägten Drang, die Idee für gutes Geld zu „vermarkten“. Damit ist alles gesagt, was in unserem Land erforderlich ist, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein und darauf aufbauend ein vorbildliches Sozialwesen zu schaffen. Das Bildungswesen ist gegenwärtig nicht auf diese Zielsetzung fokussiert. Viel mehr wird den jungen Leuten auf allen Schulstufen in der Vergangenheit erarbeitetes Wissen und Handlungsweisen vermittelt, die für die Zukunft bedeutungslos sind. Ausschliessliches Ziel muss aber sein, verbesserungsfähige Ist-Zustände zu erkennen und aufzugreifen, mit Wissen aus dem Internet und anderen Quellen zu verknüpfen und Verbesserungen zu generieren. Alle gegenwärtigen Mega-Unternehmen wie Microsoft, Google, Amazon, Paypal schöpfen ihren Erfolg nicht aus Schulbüchern, sondern sind „Neugeburten“. Künstler sind vergleichbare Vorbilder. Sie schaffen es, immer wieder neu Kreationen hervorzubringen - müssen sie auch. Man stelle sich vor, sie würden das in der Ausbildung geübte Handwerk fortan für gleichartige Bilder, Skulpturen, Musikstücke anwenden.
Bei einem Ausländeranteil von 27 % ist ein grosser Anteil im Land lebender Menschen nicht in die Gemeinschaft eingebunden. Sie leben in mehr oder weniger grossen Gemeinschaften mit gleichen Wurzeln und haben ausserhalb des Arbeitsplatzes kaum Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Ausländer „nutzen“ die Schweiz mit all seinen Infrastrukturen und Diensten als Wohn- und Arbeitsort. Womit nicht gesagt sei, dass sie das Land nur zu ihrem Vorteil ausnützen. Praktisch besteht in der Schweiz ein Flickenteppich verschiedener Kulturen, der bei fortschreitender Zuwanderung mehr und grössere Flecken aufweist. Entspricht es unsern Wünschen, das Land im Stil multikultureller Mega-Städte wie Paris oder London zu entwickeln? Mega-Städte, die einzig und allein als Wohn- und Arbeitsort und einem Gemisch an Kulturen funktionieren. London und der Grossraum Paris haben mit 8 beziehungsweise 12 Millionen in etwa die gleiche Einwohnerzahl wie die Schweiz.
Dass im Gemeinschaftsgefühl Defizite bestehen, geht aus der Statistik des Bundesamtes hervor: Auf einer Skala 1 (nicht zufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) werden die persönlichen Beziehungen mit 8,9 bewertet, während das gesellschaftliche Zusammenleben lediglich mit 7,7 ausgewiesen ist.
Soll die Nationalität und das Kulturland Schweiz erhalten bleiben, zählt das Stärken des Gemeinschaftsgefühls, des Nationalstolzes zu den Hauptaufgaben. Bei den verschiedenen Lebensweisen der Sprachregionen, bei der Alterspyramide, beim hohen Anteil ausländischer Staatsangehörigen, bei den fanatisch vertretenen Positionen für die Natur auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen Seite, ist das Stärken der Gemeinschaft und damit das Wohlbefinden der Menschen eine bedeutende Aufgabe.
Um die Bevölkerung für das Land zu begeistern, müssen die Entscheidungen der Regierenden besser auf die Bedürfnisse der ganzen Einwohnerschaft und nicht nur auf diejenigen der Stimmbürger abgestimmt und kommuniziert werden. Die für die Regierung negativ ausgefallenen Volksabstimmungen der nahen Vergangenheit bewirkten Kritiken und verschlechterte die Stimmung im Land. Eine Entwicklung, die Massnahmen erfordert, bevor es den Regierungskritikern gelingt, prinzipiell jede neue Gesetzesvorlage zu „bodigen“. Ziel muss es sein, die Regierungsfeindlichkeit abzubauen, sodass drei Viertel der Bevölkerung vollumfänglich hinter dem Handeln der Regierung steht. Erste Voraussetzung ist das Setzen von wenigen, aber konkreten und erreichbaren Zielen. Beispielsweise die Schaffung von Transparenz bei der Altersvorsorge und beim Gesundheitswesen. Auf diesem Weg lassen sich falsche Annahmen und Behauptungen aus der Welt schaffen und das Stimmvolk kann Einfluss nehmen auf eine zweckdienliche Verwendung der durch Prämien eingezogenen Gelder.
Zu einem Land, auf das man stolz sein kann, gehört internationale Beachtung. Eine solche aber fliegt dem Land nicht zu. Auch genügt ein Roger Federer oder eine UBS nicht. Vor allem auch deshalb nicht, weil dauerhafte Wirkung nicht gewährleistet ist. Sich ein erfolgreiches Image zulegen, beginnt mit einem klaren Profil, bei dem wenige positive Merkmale hervorgehoben werden. Stetig ausgestrahlte Erfolgsmeldungen ist eine weitere Erfordernis. Gross angelegte negative Botschaften, wie das beim Abbruch der früheren EU-Verhandlungen praktiziert wurde, sind zu vermeiden, wird doch die eigene Unfähigkeit hervorgehoben.
Um die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland zu erhalten und zu festigen, müssen die Botschaften ihre Verwaltungsaufgabe ersetzen, durch aktives Public Relations, Netzwerken und zu den einflussreichen Personen weltweit freundschaftliche Beziehungen aufbauen und pflegen. Freundschaftliche Beziehungen sind das besten Mittel, um das Land vor allen möglichen negativen Einwirkungen zu schützen.
Es liegt an der heutigen Generation der Regierenden und Stimmbürger das Land in Selbstbestimmung und hoher Lebensqualität, zum Wohle der kommenden Generationen, in die Zukunft zu führen oder aber in die Masse der westlichen Industrienationen einzuordnen (EU, NATO), deren staatliche Institutionen sich, anstelle eines friedlichen miteinander, mit massiven polizeilichen und militärischen Einrichtungen umgeben, um ihre Führungspraxis zu verteidigen.