Der Coronavirus hat uns vor Augen geführt, dass wir mit der wirtschaftlichen Entwicklung, der Überproduktion und der überbordenden Umweltbelastung in eine Sackgasse geraten sind und Veränderung erwünscht oder gar notwendig sind.
Nirgendwo ist jedoch eine Persönlichkeit in Sicht, die das Steuer in die Hand nehmen und weltweit eine Vision aufzeigen könnte. Auch hat noch kein Start-up-Unternehmen mit künstlicher Intelligenz eine App entwickelt, das die miteinander in Kontakt stehenden Menschen auf den richtigen Weg führen könnte. Bleibt als einzige, mehrfach bewährte Alternative, die Richtungskorrektur durch Initiativen von der Bevölkerung ausgehend in die Wege zu leiten.
Unterstütze also jene Initiativen, die zum Ziel haben die freie und dadurch ausufernde Globalisierung durch einen geordneten Welthandel zu ersetzen. Mit Abschottung auf Ländergrenzen oder Fremdenfeindlichkeit hat das nichts zu tun. Das Zusammenleben von Menschen braucht Regeln, die aus geschichtlichen Erkenntnissen, möglichst weitgehend durch die Betroffenen selber vereinbart werden müssen. Kein Lokalpolitiker käme auf die Idee in einem Einfamilienhausquartier die Grundstückgrenzen aufzuheben und fortan die Gemeindebehörde entscheiden zu lassen, wie das gemeinsame Leben auf dem Grundstück der Besitzer funktionieren soll. Die einzelnen Eigentümer wären nicht mehr in der Lage das Grundstück geordnet zu gestalten.
Deutschlands Entscheid die Kohlekraftwerke abzuschalten, ist durchaus im Sinn der Gesundheit der Menschen und des Umweltschutzes. Der Entscheid ist aber wirkungs- und nutzlos, wenn dank offener Grenzen Kohlestrom aus Polen und anderen Ländern importiert wird. Gleichzeitig mit dem Ausstiegsentscheid muss der grenzüberschreitende Import umweltbelastender Elektrizität unterbunden werden. Analoges gilt bei Lebensmitteln. Es ist sinnlos inländische Produktionen mit durchaus begrüssenswerten Vorschriften zu verteuern und mit offenen Grenzen billige Erzeugnisse aus Natur und Menschen schädigenden Produktionen in den Einkaufszentren bedingungslos zuzulassen.
Den grenzüberschreitenden Handel regeln, wird generell höhere Arbeitslosenzahlen hervorrufen - ist ja auch gewollt, um das überbordende Wirtschaftssystem zu dämpfen. Vor dem Grundsatz, dass jeder Mensch ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat, sind Menschen, denen keine Lebenskosten deckende Arbeit angeboten werden kann, mit einem Grundeinkommen auszustatten. Fragt man Langzeitarbeitslose, haben diese hundert und mehr Absagen erhalten aber nicht ein einziges Mal gesagt „diese Arbeit mache ich nicht“. Ihnen vorzuwerfen, sie seien selber Schuld, und sie zu gängeln, ist menschenverachtend. Mitmenschen, die durch die Maschen der Wirtschaft fallen, aus dem Wohlstand auszuschliessen, würde bedeuten, dass unseren Wohlstand nur mit menschlichen Opfern aufrecht erhalten werden kann.
Die massenhafte Produktion von Gütern, deren Transporte rund um den Erdball und deren Entsorgung im Meer, in Mülldeponien und in ungeeigneten Atommüll-Lagern hat unter anderem darin ihre Ursache, dass jedermann mit staatlichen Zwangsmassnahmen der Wirtschaft dienen und maximale Arbeitsleistungen erbringen muss – wer nicht arbeitet, bekommt kein Geld zum Wohnen und Essen. Dabei gehen die erbrachten, staatlich erzwungen Leistungen einer Person weit über das hinaus, was ein einzelner Mensch zum Leben braucht. Diesen Staatszwang aufzubrechen, trägt entscheidend dazu bei, die Ausbeutung von Mensch und Umwelt einzugrenzen.
Viele Arbeiten werden verhältnismässig ungenügend entschädigt, weil nicht die Wertschätzung, sondern Angebot und Nachfrage ausschlaggebend sind. Die erwirtschafteten hunderte von Milliarden fliessen in die Taschen weniger Männern, von wo dieses Geld, ausschliesslich nach dem Kriterium „wo lässt sich das Geld am wirkungsvollsten vermehren“, in neue Vorhaben und Finanzspekulationen gesteckt wird. Die erwirtschafteten, finanziellen Mittel nicht dem weiteren Wachstum, sondern den mittleren und unteren Bevölkerungsschichten zukommen zu lassen, wirkt korrigierend auf die gegenwärtigen, diffusen sozialen Spannungen. Das Grundeinkommen leistete in dieser Zielsetzung einen bedeutenden Beitrag.
Das Argument vielen Menschen würden bei einem Grundeinkommen keiner Arbeit mehr nachgehen ist schon dadurch widerlegt, dass Kinder und Erwachsene durch das ganze Leben mit Weiterbildungen einen begehrten Platz im Wirtschaftsleben anstreben, also keinesfalls mit dem einfachen Leben, basierend auf dem Grundeinkommen, zufrieden sein werden.
Unterstützen Sie also tatkräftig all jene Personen und Institutionen die sich die Einführung des Grundeinkommens auf die Fahne geschrieben haben. Das gegenwärtige Unbehagen der Menschen kann auf diesem Weg in eine positive Zukunftsperspektive verwandelt werden.
Achtung!
Dieses Vorgehen wird uns weniger Wein und weniger Käsesorten, weniger Polstergruppen, weniger dicke Reisekataloge, weniger Baulärm u.s.w. dafür mehr Nähe zu entspannten Menschen und gesunder Natur bescheren. Bist Du bereit, diesen gesellschaftlichen Wandel anzugehen und obige Bestrebungen zu unterstützen? Es wäre Dein persönlicher Beitrag, den Konsum- und Mobilitätwahnsinn in ein sozialeres und umweltverträgliches Zusammenleben umzulenken.
Mehr zum Grundeinkommen kannst Du nachlesen im Buch „Grundeinkommen ja – aber nicht bedingungslos“.