Landschaft

 

„Dem globalen Klimaschutz muss der soziale Klimaschutz vorausgehen.“ Otto Pötter

 

 

… und das gefällt gewissen Menschen überhaupt nicht. Sie wollen nicht nur mir verbieten mit Dieselfahrzeugen Städte zu befahren oder gesetzlich gar erzwingen, dass solche Fahrzeug verschrottet werden.

Zugegebenermaßen die Luftverschmutzung ist eine ernst zu nehmende Sache, von denen es aber genügend weitere gibt. Beispielsweise produziere ich mit meinem Stromverbrauch ganz nebenbei Atommüll, der wie wir wissen ungeheuren Schaden anrichten kann. Gegenwärtig wird dieser Müll unzureichend geschützt, über das ganze Land verteilt, in Hallen gelagert. Muss ich damit rechnen, verschiedene alltägliche Geräte plötzlich nicht mehr benutzten zu dürfen, wenn sich die Bevölkerung der Atommüllsituation bewusst wird? Muss ich auch davon ausgehen, dass ich eines Tags alle meine Kleider entsorgen muss, weil Mikrofasern beim Waschen ausgespült werden, diese durch die Kläranlagen hindurch in unsere Flüsse und Meere und von dort, angefangen bei den Kleinstlebewesen, in unsere Nahrungskette und schlussendlich in den menschlichen Körper gelangen. Wie das Auto ist auch das Handy aus dem täglichen Leben kaum mehr wegzudenken, obwohl bei Tieren, die in der Nähe von Antennen leben, nachweislich Schäden festgestellt wurden. Studien über Auswirkungen auf den Mensch blieben bisher unter Verschluss. Sind die Medien erst einmal bis zu diesen Studien vorgedrungen, dürften auch hier Schlagzeilen über Verbote aufleben. Derartigen, emotionalen Diskussionen mag ich nicht folgen.

Ich erwarte vom Staat keinen Garantieschein für ein unversehrtes Leben. Hingegen erwarte ich, dass er keinesfalls Päckchen mit der Wirtschaft zulasten der Bürger schnürt, um deren Umsatz und Gewinn anzukurbeln. Diese Grundregel wurde im Dieselfall von Regierungsleuten missachtet und hat zu einer Situation geführt, die sich nicht von heute auf morgen korrigieren lässt. Denn bei einem kurzfristigen, radikalen Verbot von Dieselfahrzeugen würde der größere Teil der Betroffenen auf andere PKWs umsteigen und damit die Luft mit anderen Schadstoffen belasten. Andere Betroffene würde den Stress der überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel in Kauf nehmen und umsteigen. Der sich ergebende zusätzlich Strombedarf würde aus den Kohlekraftwerken gedeckt. 2,5 Millionen Arbeitskräfte würden teilweise ihren Job verlieren und müssten, sofern verfügbar, in ein neues Aufgabengebiet einsteigen. 15 Millionen Dieselfahrzeuge müssten verschrottet werden. Die Fahrzeugbesitzer würden um den Wert des Fahrzeuges betrogen. Durch das Abschreiben der Produktionsanlagen wären die finanziellen Konsequenzen bei den großen Automarken dramatisch. Der Konkurs einzelner Unternehmen wäre wahrscheinlich und da es sich um eine Schlüsselindustrie handelt, wäre eine weitreichende Finanzkrise nicht auszuschließen

Personen – dank Dieselverbot zwar bei sauberer Atemluft – in die Arbeitslosigkeit und schlussendlich in die Obdachlosigkeit zu bringen kann keine Alternative sein.

Was gilt es also zu tun, um diese einschneidenden Konsequenzen zu verhindern und die Gesundheit der Menschen bestmöglich zu schützen! Der Begriff Stoßverkehr ist allen bekannt und bezeichnet den täglichen Wahnsinn, den Weg zur Arbeit hinter sich zu bringen. In der Schweiz fahren 2 Millionen Personen im Durchschnitt 14,5 km zur Arbeit. Bedingt durch die größeren Distanzen dürfte diese Strecke bei den 48,2 Millionen Pendlern in Deutschland markant höher sein. Bis zu 40 % der Jahresstrecke entfallen auf diese Art der Fahrzeugnutzung. Durch eine Reduktion wäre nicht nur der Luftverschmutzung, sondern auch den Stressauswirkungen gedient. Eine Maßnahme, die einfach dadurch zu realisieren wäre, indem der Arbeitsweg gesetzlich als Arbeitszeit deklariert würde. Die entstehende, finanzielle Belastung der Unternehmen würde diese veranlassen, vermehrt dezentrale Standorte zu schaffen und diese so anzusiedeln, dass der Arbeitnehmer vorzugsweise zu Fuß oder per Fahrrad ihren Arbeitsplatz erreichen können. Gleichartige Maßnahmen der öffentliche Verwaltungen, der Einkaufszentren und Großmärkte würde eine markante Reduktion der Schadstoffe bewirken. Die Verminderung von Büroraum in den Zentren würde ganz nebenbei zu einer Entspannung des Wohnungsmarktes führen.

Über die Wirkung der softwaremäßiger Aufrüstung gehen die Meinungen auseinander. Klarheit könnte schaffen, wenn sich die Regierungen nicht mit den Unternehmensleitungen der Autokonzerne, sondern bei den verantwortlichen Technikern über das Machbare und deren Aufwand informieren würden. Unternehmensleiter sind Finanzspezialisten und Juristen, sind also schlichtweg die falschen Gesprächspartner.

Für ältere Dieselfahrzeuge könnten Straßenzüge bezeichnet werden, die mit diesen Fahrzeugen befahren werden dürfen. Die Schadstoffbelastung kann auf diese Weise derart kanalisiert werden, dass bei neuralgischen Punkten die Grenzwerte auf nicht gesundheitsgefährdende Werte reduziert würden. Zusätzlich würden diejenigen Fahrzeugbesitzer zu einem Fahrzeugwechsel animiert, bei denen sich die Einschränkung der Bewegungsfreiheit negativ auswirken würden.

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