Biodiversität und CO2-Reduktion sind die tonangebenden Themen unserer Zeit, obwohl sie in ihrer Grundlage und Auswirkung für die Menschen kaum fassbar sind. Diese Themen werden gerne genutzt,
um unliebsame Veränderungen zu verhindern. So auch die Entwicklung des Strassenverkehrs. Bewusst wird an dieser Stelle der Begriff „Strassenverkehr“ und nicht der Begriff „Individualverkehr“ verwendet. Wenn es um den Ausbau von Strassen geht, müssen alle am Strassenverkehr Beteiligten einbezogen werden. Also der Berufsverkehr (zur Arbeit gelangen), der internationale Güterverkehr, der lokale Güterverkehr, die Handwerker, die Reiseunternehmen, der öffentliche Busverkehr, die Nottransporte und nicht zuletzt die Militär- und Polizeidienste. Die meisten dieser Fahrten tragen zur Funktionsfähigkeit des Landes und damit zur internationalen Konkurrenzfähigkeit bei.
Befürworter des öffentlichen Verkehrs drängen darauf, den Individualverkehr zu unterbinden. Wie ein öffentliches Verkehrssystem, das all diese Transportdienste bewältigen könnte, das Leben der Bevölkerung verändern würde, ist unvorstellbar. Nirgends auf der Welt gibt es Beispiele, bei denen Erfahrungen vorliegen würden. Ein sicheres und ökonomisches Verkehrsnetz, das mit den gesellschaftlichen und weltpolitischen Entwicklungen Schritt hält, ist daher unerlässlich. Dabei gilt es, die menschlichen Bedürfnisse sowie die Erfordernisse der Natur ausgewogen zu berücksichtigen.
Seit 2010 ist die Einwohnerzahl in nur 14 Jahren von 7,82 auf 9,00 Mio. um 1,18 Mio. stetig angestiegen. Gegenwärtig sind keine Anzeichen in Sicht und liegen keine politischen Massnahmen vor, die das Wachstum stoppen könnten. Im Gegenteil wird die Migration fortschreiten und die Wirtschaft ruft nach ausländischen Arbeitskräften, sodass hochgerechnet im Jahre 2050 in der Schweiz 12 Mio. Menschen leben werden. Für diese Menschen Wohnraum, Verkehrsmittel, Schulen, Arbeitsplätze, Spitäler, Altersheime, Freizeit- und touristische Einrichtungen, Entsorgungs- und Energieversorgungsanlagen zu bauen, ist ohne Eingriffe in die Natur unmöglich. Sich gegen Eingriffe in die Natur zu stemmen, ist aus diesem Grund zwecklos. Die Erhaltung oder gar Schaffung neuer Naturflächen ist lediglich durch Verhindern des Wachstums möglich.
Rund um den Erdball gibt es riesige unbebaute, naturbelassene Flächen, in denen eine vielfältige Tierwelt lebt. Wer es als notwendig erachtet, einige Quadratkilometer naturbelassenen Schweizer Boden an die globalen Naturflächen beizusteuern, wird das nicht mit einer Ablehnung neuer Verkehrswege erreichen. Tatkräftiges Handeln, die Bevölkerungszahl nicht weiter anwachsen zu lassen, oder noch besser auf die 6,35 Mio. Einwohner von 1980 zu reduzieren, ist hierzu notwendig. Überbauungen werden in allen Wirtschaftsbereichen hinfällig, wenn der Bedarf nach Wohnraum, nach der Lebensmittelversorgung, nach Arbeitsplätzen, nach Gesundheitseinrichtungen und nach Verkehrsmitteln nicht durch eine steigende Einwohnerzahl zwangsläufig erforderlich ist.
Über 74,9 Prozent der Fläche der Schweiz sind naturbelassen in Form von Wald, Seen, Gebüsch, unproduktive Vegetation, Alpwirtschaften und Naturwiesen. Lediglich 2,5 % des Bodens sind durch Verkehrsflächen verbetoniert. Mit den zur Abstimmung vorliegenden Ausbauten wird sich die Zahl von 2,5 % lediglich im Promillebereich verändern. Den Ausbauten steht hingegen folgender Nutzen gegenüber:
- Privatpersonen gewinnen dank weniger Stau Zeit zur Lebensgestaltung
- geringere Stau bedingte Unkosten der Wirtschaft
- Reduktion von Energie- bzw. Kraftstoffverbbrauch = CO₂-Reduktion
- Verhinderung von Ausweichverkehr und dadurch weniger Lärm, Unfälle und Schadstoff in Gemeinden und auf Überlandstrecken
Ein bedeutender Nutzen für die Funktionsfähigkeit der betroffenen Regionen, bei vergleichsweise geringen Auswirkungen auf die Natur!